Francesco Cilea
Francesco Cilea (1866-1950) fühlte sich als letzter Repräsentant der Neapolitanischen Schule; entsprechend sind Einflüsse dieser alten Schule neben einer gleichsam französisch anmutenden Eleganz zu spüren. Nach Meinung des Musikwissenschaftlers Roman Vlad ist in der frühen Fassung von Cileas Cellosonate (1888) stilistisch sogar Maurice Ravel (1875–1937) vorweggenommen. Andererseits sind in seinem Hauptwerk, der Oper Adriana Lecouvreur, deutliche Anklänge an Jules Massenet (1842–1912), der ihn schätzte, zu hören. Cilea wird auch oft als Generationsgenosse von Pietro Mascagni und Umberto Giordano (1867–1948) als Komponist des veristischen Stils bezeichnet, was aber nur bedingt zutrifft; eher sind in seiner Musik Anklänge an Vincenzo Bellini und Edvard Grieg (1843–1907) erkennbar. In seinen besten Opern herrscht die Belcanto-Gesangslinie vor, sowie harmonische Raffinesse, klangliche Transparenz und eine feine melancholische Grundstimmung. Seine Oper Adriana Lecouvreur geriet nach den ersten erfolgreichen Jahren weitgehend in Vergessenheit und ist erst in den 1980er Jahren wieder in das Repertoire der Opernhäuser zurückgekehrt.
Termine und Buchen
Adriana Lecouvreur
16., 19., 22., 25., 28., 31. Januar, 4., 7. Februar 2024Oper | Francesco Cilea
Anna Netrebko, Yusif Eyvazov
Opéra Bastille, Paris
Adriana Lecouvreur
16., 17., 19., 20., 22., 26., 29. Juni 2024Oper | Francesco Cilea
Jonas Kaufmann, Sonya Yoncheva, Sir David McVicar
Gran Teatre del Liceu, Barcelona
